Überblick über weitere Aktionen und Projekte


Jacobigarten mit Annexbauten und Herz´sches Haus – denkmalgeschützt, sanierungs-fähig und unbedingt erhaltenswert

Kultur und Natur – im Jacobigarten ein Ensemble, in dem sich ein Gartendenkmal mit altem herrlichen Baumbestand und den Ausstellungsräumen “Parkhaus” in den Annex-Bauten verbinden. Das erklärte Ziel der Vereinssatzung des Künstlervereins Malkasten lässt sich gleich in Paragraph 1 nachlesen, wo es heißt, diese, eine der ältesten Gartenanlagen Düsseldorfs in „Unversehrtheit“ zu erhalten, gar von einer „Unantastbarkeit des Gartens“ ist die Rede.
Vertreter von Kultur und Natur waren am Nachmittag des 26. Februar 2021 vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen. Katharina Fritsch, Cornelius Völker, André Niebur, Carl Friedrich Schröer und Uscha Urbainski als Vertreter:innen der Kunst, Uli Schürfeld und Andrea Vogelgesang von der Baumschutzgruppe Düsseldorf.
Grund: die vor kurzem erfolgte Fällung von mindestens drei großen Eiben und einer ca. 70 Jahre alten und gesunden Pyramideneiche, wovon im Vorfeld allerdings kaum einer gewusst hatte; offenbar gab es noch nicht einmal einen Vermerk im Protokoll dazu, wie der Gartenvogt angab.
Die Künstler beziehen schon seit zwei Jahren Stellung gegen eine Versiegelung und Veränderung der Fläche, die mit einem Eingriff in das Gartendenkmal Jacobigarten einher gehen würde. Die geplanten glatten, weißen Neubauten, die in Teilen so hoch werden sollen, dass sie mit 3 m Abstand zur Grenze gebaut werden müssten, würden mit der nötigen Feuerwehrzufahrt und der zu befestigenden Fläche für große Lieferfahrzeuge weit mehr in Anspruch nehmen, als nur die überbaute Fläche der neuen Gebäude.
(Eine Abstimmung per Handzeichen, als nur noch 52 Mitglieder von insgesamt ca. 300 Künstlern und 130 außerordentlichen Mitgliedern anwesend waren, sprach sich für den Neubau aus. Eine Mitgliederversammlung mit Gelegenheit zu Aussprache und Abstimmung fand nicht statt, dabei brachte aber eine diesbezügliche Petition mit 400 Unterschriften eine deutliche Aussage….)
Uli Schürfeld legt folgendes dar: “Hier vor Ort die Fällung alter Großbäume zu erwägen, widerspricht gegenwärtigem und zukunftsgewandtem Planen. Wir brauchen dringend Lösungen, welche die soziokulturellen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zusammenbringen. Mit den aktuellen Herausforderungen im Blick gilt es im Jahr 2021 notwendige Bauvorhaben durch eine effiziente und für die Ästhetik des Ortes sensible Einbindung bereits vorhandener Strukturen und Ressourcen vorausschauend und sozial, so nachhaltig wie möglich zu gestalten.” Andrea Vogelgesang fügt hinzu: “In Düsseldorf – mit dem ehrenwerten Ziel, Klimahauptstadt zu werden – sollte der Erhalt vitaler Bäume, die wie im Jacobigarten in Jahrzehnten gewachsen und gehegt und gepflegt worden sind, kompromisslos gelten.”
Nun steht angesichts dieser geplanten Neubauten auch noch weiterer Baumbestand in Gefahr, wie man auch deutlich an der Animation ( siehe rp 2.3.) erkennen kann. Herr Schröer, selbst Mitglied im Künstlerverein gibt zu bedenken, dass allein schon die feuerpolizeilichen Auflagen im Zuge von Neubauprojekten eine Zu- und Ausfahrt für mehrere Löschzüge verlangen würden. “Also müsste eine Trasse quer durch den alten Garten geschlagen werden. Die Eiche, die Eiben waren da nur die ersten Opfer.”
Da es sich um ein Gartendenkmal handelt, zu dem die Annexbauten seit jeher gehören, fordern die Künstler und die Baumschutzgruppe, die nun anstehenden Planungen, mit allen erdenklich Eingriffen in den Garten von der Denkmalschutzbehörde überprüfen zu lassen und in der Öffentlichkeit transparent zu machen. “Die Frage ist zudem, ob bei der bisher erteilten Fällgenehmigung überhaupt berücksichtigt wurde, dass es sich hier um ein Gartendenkmal handelt”, gibt Uli Schürfeld zu bedenken.
Skandalös empfinden es die Anwesenden, dass die Fällungen bereits durchgeführt wurden, obwohl die Finanzierung des Bauvorhabens noch nicht einmal gesichert wäre. Die Pyramideneiche könnte heute noch stehen und hätte bei dem Projekt gut integriert werden können. Zumal es unstrittig erscheint, dass die heute vorhandenen Gebäude, die schon immer für Ausstellungen und Künstlerwerkstätten genutzt wurden, sanierungsfähig sind. Eine Sanierung des Vorhandenen würde weit weniger kosten, als kalte Neubauten zu errichten, und wäre zudem nachhaltiger, da weit weniger ausgehende Ressourcen benötigt würden.
Carl Friedrich Schröer erzählt noch, dass Johann Wolfgang Goethe mehrmals im Jacobigarten zu Gast war. Als er mitbekam, dass zwei Nussbäume gefällt worden waren, hat er folgende Worte niedergeschrieben: „Man möchte rasend werden, …dass es Menschen geben soll ohne Sinn und Gefühl an dem Wenigen, was auf Erden noch einen Wert hat.“
Baumerhalt ist offensichtlich ein zeitloses Anliegen, das auch Dichterfürsten bewegt.

Ein abmontiertes Schild als Zeichen, dass Vorsätze nicht mehr gelten und man sich von den Grundsätzen der Satzung verabschiedet hat?

Die schwarz-grüne Legislaturperiode fängt ja gut an….

… Bäume wurden für Parkplätze gefällt.

Kommentar der Baumschutzgruppe zu den Baumfällungen auf dem Grundstück Lacombletstraße im Januar 2021

Bericht aus der Zukunft
Ein Zeitungsbericht in nicht allzu weiter Zukunft könnte so lauten: „Bei der Eröffnung des neu errichteten „Haus der Jugend“ an der Lacombletstraße musste der Festplatz mit Brumisateuren ausgestattet werden, sonst wäre es auf dem Parkplatz nicht möglich gewesen zu feiern. Das größere Haus wurde mit Kita, Büro- und Seminarräumen und sogar Wohnungen für Auszubildende erweitert und dementsprechend war der Besucherstrom bei der Eröffnung in den wieder mal so heißen Sommertagen groß und nur auf dem neuen Parkplatz möglich zu organisieren.“

Bei dem Abriss des alten „Haus der Jugend“ im Januar 2021 wurde gleich auch der „Mini-Wald“ an der östlichen Grundstücksgrenze beseitigt.
Die genehmigende Verwaltung hatte wohl im Sinn, dass es auf einem baumlosen Autoabstellplatz gute Gründe für die Neuanschaffung dieser „Sprühnebelgestelle“ gebe.

Fällung waren gut getimt – aber schlecht für die Bäume
Gerade wegen der guten Vorsätze der neuen Stadtregierung, mehr für den Baumerhalt zu tun, hätten die Baumfällungen auf dem Grundstück an der Lacombletstraße verhindert werden müssen. Auch der Verweis auf den einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung 2 mindert nicht das Ausmaß der Fällungen und die genannten Versprechungen auf einen ökologischen Ausgleich bleiben ein magerer Gegenwert.
Die Brisanz der radikalen Abholzung war den beauftragten Firmen wohl bewusst, was sich an den schon frühmorgens um 6.30 Uhr angesetzten Fällungen ablesen lässt. (Erinnert stark an das Vorgehen auf dem Martin-Luther-Platz im Morgengrauen – unter Polizeischutz.) Hier waren keine Anwohner- oder Nachbar*innen informiert, die es hätten verhindern können. Sie waren noch nicht einmal einbezogen wie so oft in der Vergangenheit, trotz aller Bekundungen auf Bürgerbeteiligung.

Forderungen der Baumschutzgruppe ignoriert
Um für die Zukunft im Lichte des Klimawandels gerüstet zu sein, bedarf es bei der Planung der Berücksichtigung des Baumerhalts von Anfang an und einer kontinuierlichen Kommunikation mit der Bevölkerung zu den Fragen wo, wie, warum und wofür. Auch hier zeigt sich, dass die Bäume im Zuge der Neubebauung des stadteigenen Grundstücks an der Lacombletstraße, nicht Wohnungen im Wege standen, sondern Abstellmöglichkeiten der Vehikel, die wir aufgrund der Klimaanpassung sowieso immer weniger benutzen sollen. Unbeachtet blieb auch die Tatsache, dass sich in fußläufiger Nähe genügend Abstellflächen am Araghaus befinden.

Es gilt im Übrigen schon immer, Bäume stehen den teuren Tiefgaragen im Wege, nicht den Fundamenten von Wohnhäusern.

Die Ignoranz der Planer wird noch gesteigert, da die genehmigenden PolitikerInnen ihnen glaubten, dass Bäume oder sogar ein Wäldchen, wie hier, mit einer extensiven Dachbegrünung, einem Insektenhotel, zahlreichen Nistkästen und mit einer Photovoltaikanlage „ausgeglichen werden“ könnten. Dies mag für die Vorgaben des Baugesetzbuches ausreichen, nutzt aber den Insekten nichts, wenn sie nur ein Hotelbett bekommen und auf dem Weg dorthin verhungern, da in der Blech- und Betonwüste kaum noch Blumen blühen.

Zukunftsgestaltung geht anders
Die Auswirkungen von Fällungen auf das Wohnumfeld der Anwohner*innen und ihrer Kinder, aber auch der Vogel- und Kleintierwelt, wie hier an der Lacombletstraße, blieben wieder einmal unberücksichtigt. Alle Bitten der Baumschutzgruppe aus der Vergangenheit, auch auf die Lebensumgebung der Menschen zu achten und die Aufenthaltsqualität für die BesucherInnen im Sinne des Gemeinwohls zu berücksichtigen wurden auf der Grundlage überalterter Vorgaben der Baugesetze außen vorgelassen.
Wann und wo soll denn die Mobilitätswende (vor allem bei solch einer guten Verkehrsanbindung mit S-Bahnhof und Straßenbahnhaltestellen) oder die Klimaanpassung beginnen, wenn nicht bei den aktuellen Bauvorhaben. Mit solchen Entscheidern aber, die wie hier geplant haben, werden wir die Zukunft sicherlich nicht gewinnen.

Abgesehen von der Mobilitätswende, ist der Parkplatz des  Düsseldorfer Messegeländes ein gutes Beispiel, dass Parken und Bäume auch zusammen gedacht werden können.

Baumschutzgruppe Düsseldorf

Hofgarten und Bäume schützen

Baufahrzeuge vor Ort

Auf S. 52 der aktuellen KOOP Vereinbarungen ist folgendes zu lesen: “Hofgarten: Wir schützen und erhalten den Hofgarten.”

Leider wurde sich daran in der Vergangenheit nicht immer gehalten (Interimstraße Köbogen 1) und auch für die Zukunft sieht es ähnlich aus, (siehe Jacobigarten, eventuelle Planung des Fotoinstitutes oder der Oper) und nun auch hier an der Goltsteinstraße zur Einrichtung einer Interimstraße.
Hier ist die Stellungnahme der AG Hofgarten und der AGD zur Kanalbaustelle in der Goltsteinstraße mit einer Baustraße durch den Hofgarten nachzulesen.
Und dieser Baum darf nicht für eine Interimstraße, zu der es durchaus Alternativen gibt, fallen. Dann muss er eben umgesetzt werden. Von seiner Größe her ginge das.

Köplatanen

Wir haben jetzt alles versucht: auf sachlichem Weg, diplomatisch, im Gespräch, mit Briefen an den Ausschuss für öffentliche Einrichtungen und den Kulturausschuss – immer mit Betonung auf den Erhalt des Natur- UND des Baudenkmals. Die Antwort dürfte gemeinhin bekannt sein… An Karneval haben wir es mit ein bisschen Humor versucht: noch stehen die Platanen und wer weiß, vielleicht ist ja doch noch jemand bereit seine Sicht über denTunnelblick hinaus aufs Ganze zu weiten, Wunder gibt es ja schließlich auch noch 253ff80b-b6f2-47a2-917e-a4e617070bb1 421ed295-1652-4f80-9b73-9dc6a4cb4390 693945a3-22bf-492a-8fed-f5cb504e1c80Abwägung zwischen Denkmalschutz und Naturschutz wäre möglich gewesen

Bei dem lange schwelenden Streit um die notwendige Sanierung der beiden Stützmauern westlich und östlich des Tritonenbrunnens einerseits und um den Erhalt der beiden vitalen Kö-Platanen an diesen Standorten andererseits, hat sich die Baumschutzgruppe Düsseldorf viele Jahre für beides eingesetzt: für die Sanierung des Brunnens als Baudenkmal und den Erhalt der Bäume als Teil des Naturdenkmals – also dafür, die Königallee als Prachtstraße in ihrer Gesamtheit aus diesen beiden Blickwinkeln als Denkmal zu sehen.

Leider fanden unsere fundierten Einwände keine Berücksichtigung!

Der Erhalt  der Platanen wäre nämlich möglich gewesen und die Baumschutzgruppe Düsseldorf hatte die Mitglieder der beteiligten Ausschüsse eindringlich gebeten, sich dafür auszusprechen sowie die Verwaltung mit einem entsprechenden Mandat auszustatten, die dementsprechenden Maßnahmen auch umzusetzen,

Bei einer Akteneinsicht nach dem IFG NRW im Sommer 2017 durch Vertreter/innen der Baumschutzgruppe wurde ganz deutlich, dass die unter Denkmalschutz  stehende Balustrade mit ihrer Stützmauer auch unter Erhalt der beiden Platanen hätte saniert werden können. Dafür hätte die Balustrade beidseitig nur um ein kleines Stück gekürzt werden müssen und hätte an den mit Vasen geschmückten Pfeilern geendet. So wären die ursprünglichen Proportionen zwar leicht verändert, aber mit der Würde des Baudenkmals durchaus vereinbar gewesen.

Diese Lösung hätte dem Natur- und Alleenschutz (§ 41 LNatSchG) Rechnung getragen und der Denkmalschutz hätte nur so lange – und zudem in nicht sehr gravierender Weise – zurückstehen müssen, bis die Bäume von sich aus naturgemäß abgängig werden, gutachterlich geschätzt in ca.40 Jahren.

Abgesehen davon hätte diese Lösung auch der Wichtigkeit eines jeden vitalen Großbaumes in der Stadt Rechnung getragen.

Dieser Vorschlag wurde von der unteren Denkmalbehörde leider ohne jegliche Begründung abgelehnt, ohne also eine Abwägung zwischen den berechtigten Interessen des Baudenkmals und dem Erhalt der zwei Platanen zu berücksichtigen.

Kö-Platanen – Allee – Naturdenkmal

Nach dem im Landesnaturschutzgesetz1 geltenden Schutz aller Alleen „an öffentlichen … Verkehrsflächen“ ist dieser nur dann nicht zu berücksichtigen, wenn „zwingende Gründe der Verkehrssicherheit erforderlich sind und für die keine anderen Maßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit erfolgreich durchgeführt werden können“. Im gutachterlichen Ergebnis war den Bäumen hingegen, wie bereits erwähnt, eine tadellose Vitalität bestätigt worden.

Umso weniger nachvollziehbar ist es nun, dass  diese Alternative zum Erhalt der Allee in ihrer Gesamtheit nicht ergriffen worden ist.

Zudem darf der Standort der beiden Platanen als „Randbäume“ in  ihrer wichtigen Funktion als Schutz für die gesamte Allee auf der Kö nicht übersehen werden. Ohne sie bieten nun die anderen Bäume eine Angriffsfläche und sind bei zu erwartenden Stürmen wie Ela gefährdeter und damit auch das Bau- und Naturdenkmal als Ganzes.

An
Alle Ratsfraktionen
Mitglieder des
Ausschuss für öffentliche Einrichtungen
Kulturausschuss des Rates der Stadt
Düsseldorf, August 2017
Unbedingter Erhalt der Kö-Platanen am Tritonenbrunnen
Abwägung Baumschutz – Denkmalschutz
Bei dem schon lange schwelenden Streit geht es um die notwendige Sanierung der beiden Stützmauern westlich und östlich des Tritonenbrunnens einerseits und den Erhalt der beiden vitalen Platanen an diesen Standorten andererseits. Der Brunnen und die Allee sind Teil der Königsallee, also ist nicht nur der Brunnen für sich als Baudenkmal oder die Bäume als Naturdenkmal zu betrachten, sondern die Königallee als Prachtstraße ist in ihrer Gesamtheit als Denkmal zu sehen.
Am 20.07.2017 nahmen Vertreter/innen der Baumschutzgruppe Akteneinsicht nach dem IFG NRW in den Räumen des Kulturamtes in die Vorgänge zu den Platanen am Tritonenbrunnen. Herr Hendrischk und Herrn Keinert, führten mit den VertreterInnen der Baumschutzgruppe ein ausführliches Gespräch, gewährten Einsicht in die umfangreiche Akte und übergaben die wesentlichen Unterlagen in Kopie.
Bei Durchsicht der Akten wurden weitere wichtige Gesichtspunkte deutlich.
Balustrade – Tritonenbrunnen – Baudenkmal
Die Stützmauer und die darauf gesetzten Balustrade stehen unter Denkmalschutz. Das Baudenkmal könnte nach unserer Einschätzung unter Erhalt der beiden Platanen erhalten bleiben, wenn die Balustrade zukünftig beidseitig um ein kleines Stück gekürzt und an den mit Vasen geschmückten Pfeilern enden würde. Dadurch wären die ursprünglichen Proportionen zwar leicht verändert, diese Änderung erachten wir aber mit der Würde des Baudenkmals vereinbar.
Diese Lösung ist aus unserer Sicht in einer gewissenhaften und verhältnismäßigen Ermessensabwägung zwischen den beiden zu betrachtenden Gütern die einzig vertretbare Lösung.
Dem Natur- und Alleenschutz (§ 41 LNatSchG) würde Rechnung getragen und der Denkmalschutz würde dahinter nur so lange – und zudem in nicht sehr gravierender Weise – zurückstehen, bis die Bäume von sich aus naturgemäß abgängig werden, geschätzt in 40 Jahren.
Appell für den Erhalt der Köplatanen
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Dieser Vorschlag wurde auch schon von Herrn Hendrischk der unteren Denkmalbehörde vorgelegt. Leider wurde dieser ohne jegliche Begründung abgelehnt.
Hier scheint offensichtlich, dass keinerlei Abwägung zwischen den berechtigten Interessen des Baudenkmals und dem Erhalt der zwei Platanen vorgenommen wurde. Es wird ohne aktenkundige Begründung davon ausgegangen, dass die Großbäume zu entfernen sind.
Bei der vorzunehmenden Abwägung sind allerdings folgende Aspekte unbedingt zu beachten:
Kö-Platanen – Allee – Naturdenkmal
Alle Gutachten bescheinigen beiden Bäumen eine gute Gesundheit mit einer Vitalität, die sie wohl noch weitere 40 Jahre älter werden lässt.
Der nach Landesnaturschutzgesetz1 geltende Schutz aller Alleen „an öffentlichen … Verkehrsflächen“ ist nur dann nicht zu berücksichtigen, wenn „zwingende Gründe der Verkehrssicherheit erforderlich sind und für die keine anderen Maßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit erfolgreich durchgeführt werden können“.
Da die Verkehrssicherheit im vorliegenden Fall nicht gefährdet ist und die.notwendige Sanierung der Stützmauer des Tritonenbrunnens in einer Weise durchgeführt werden kann, die ein Erhalt der beiden Platanen zulässt, ergibt sich keine Begründung einer Fällung gemäß Landesnaturschutzgesetz. Im Gegenteil, da es eine Alternative gibt, ist sie zum Erhalt der Allee auch zu ergreifen.
Der schiefe Wuchs zum wasserführenden Graben hin, besonders der westlichen Platane, resultiert aus dem wiederholten einseitigen Schnitt der Krone auf der Straßenseite. Da auf dieser Seite der Wurzelraum stark versiegelt ist, können die notwendigen Wassermengen nur auf der Grabenseite von den Bäumen bezogen werden. Der bauliche Zustand der Stützmauer, auf dem die Balustrade aufgesetzt wurde, führt zu einer Durchnässung von der Grabenseite her. Der heutige Zustand der Stützmauer lässt eine Diffusion von Spritzwasser des Brunnens und der von Niederschlägen in das Erdreich zu. Die Bäume wurden also durch die Mauer an heißen Tagen „gewässert“. Dies erklärt, warum die Bäume sehr stark in Richtung der Mauer gewachsen sind.
Ein Beispiel wie eine vergleichbare Baumaßnahme in Düsseldorf baumerhaltend ausgeführt wurde, ist an der östlichen Seite des Golzheimer Friedhofs anzuschauen. (siehe Bilder im Anhang dieses Schreibens)
Auch dort standen die alten großen Bäume höher als der für den Neubau des ERGO-Versicherungs-Gebäudes verwendete Parkplatz, nur durch eine Mauer getrennt, die ebenso wie die Stützmauer im Kögraben den Geländesprung abfing.
Diese Mauer wurde, wie in den Bildern zu sehen, durch eine moderne, massive Betonmauer ersetzt. Die Baumaßnahmen wurden damals baumerhaltend begleitet, sodass die Bäume, die weitaus mehr Wurzelraum verloren haben, als die Köplatanen verlieren werden, heute noch sicher stehen und bei bester Gesundheit sind.
1 § 41 LNatSchG lautet wie folgt :
(zu § 29 Absatz 3 des Bundesnaturschutzgesetzes)
(1) Alleen an öffentlichen oder privaten Verkehrsflächen und Wirtschaftswegen sind gesetzlich geschützt. Die Beseitigung von Alleen sowie alle Handlungen, die zu deren Zerstörung, Beschädigung oder nachteilige Veränderung führen können, sind verboten. Pflegemaßnahmen und die bestimmungsgemäße Nutzung werden hierdurch nicht berührt.
(2) Die Verbote des Absatzes 1 gelten nicht im Rahmen von Maßnahmen, die aus zwingenden Gründen der Verkehrssicherheit erforderlich sind und für die keine anderen Maßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit erfolgreich durchgeführt werden können. Sie sind der Naturschutzbehörde vorher anzuzeigen. Bei gegenwärtiger Gefahr kann die Maßnahme sofort durchgeführt werden. Sie ist der Naturschutzbehörde anschließend anzuzeigen. Kommt es aufgrund der durchgeführten Maßnahmen zu einer Bestandsminderung, sind in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde Ersatzpflanzungen vorzunehmen.
Appell für den Erhalt der Köplatanen
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Die Behauptung, mit der Erneuerung der Stützmauer würde die Standfestigkeit beider Platanen in Mitleidenschaft gezogen2 trägt daher nicht. Die Erfahrung in Golzheim zeigt das Gegenteil. Darüber hinaus wird die Gefährdung der Standsicherheit durch den Neubau der Stützmauer in keinem Schreiben fachlich begründet.
Baudenkmal – Naturdenkmal – Denkmal Königsallee in Düsseldorf
Keines der uns vorliegenden Gutachten oder fachlichen Einschätzungen durch die zuständigen Behörden geht auf den für uns untrennbaren Zusammenhang ein, dass die Königsallee in ihrer Gesamtheit als Denkmal zu sehen ist.
Unstrittig ist, dass der heutige Zustand das Baudenkmal gefährdet und die Erlebbarkeit des Kögrabens und seines Baumbestandes durch die Bauzäune, zur Verkehrssicherung aufgestellt, stark beeinträchtigt wird.
Eine Ersatzpflanzung beider Platanen nach Erneuerung von Balustrade und Stützmauer an gleicher Stelle ist aus folgendem Grund keine Alternative:
Beide Platanen stehen am Ende der Baumallee. Sie sind „Randbäume“ und haben an dieser Stelle eine wichtige Schutzfunktion für die gesamte Allee auf der Kö. Es ist daher berechtigt zu behaupten, dass ohne diese Randbäume die Königsallee auf beiden Seiten des Kögrabens mehr Schäden durch einen Sturm erfahren würden, als es schon 2014 der Fall war.
Angesichts der Klimaveränderung ist zu erwarten, dass Stürme wie Ela in Zukunft wieder und auch gehäuft eintreten können.
Aus eben diesem Grund sind die beiden Platanen ein unverzichtbarer Teil des Denkmals Königsallee und eine von ihnen hinterlassene Lücke könnte auf Jahrzehnte nicht durch eine Ersatzpflanzung geschlossen werden.
Mit einer Fällung beider Randplatanen gefährdet man die Allee und damit auch das Denkmal in seiner Gesamtheit.
Zusammengefasst lässt sich sagen:
Ein Erhalt der Bäume unter den Aspekten des Denkmalschutzes ist nach obigen Ausführungen möglich und angezeigt.
Wir bitten daher die Mitglieder der beteiligten Ausschüsse, sich für den Erhalt der beiden Großbäume auszusprechen und die Verwaltung mit einem entsprechenden Mandat auszustatten, die dafür notwendigen Maßnahmen auch umzusetzen.
Im Vertrauen einer baldigen Entscheidung für den Baumerhalt.
Hochachtungsvoll
Baumschutzgruppe Düsseldorf

 

 

 

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Offener Brief an den Oberbürgermeister:
Die Kö-Platanen unbedingt erhalten!
Sehr geehrter Herr Geisel,
                                       seit einigen Jahren schon geht in Düsseldorf die Diskussion darum, die zwei Platanen an der Giradetbrücke an der Königsallee evtl. zu fällen. Nun wenden wir uns erneut in einem offenen Brief an Sie.
Fakt ist, dass sich Düsseldorf noch lange nicht vom Sturm ELA erholt hat und es noch Jahre dauern wird, bis mit Nachpflanzungen wieder ein Ausgleich geschaffen ist. Zudem „stehen“ viele Bäume bei Bauvorhaben immer wieder „im Weg“,  darüber hinaus ist eine große Anzahl von Krankheiten befallen. Über 500 werden allein in den kommenden Wintermonaten deswegen im Stadtgebiet gefällt. Auch den Kastanien auf der Königsallee geht es nicht gut, sie haben mit dem Bakterium Pseudomonas zu kämpfen und einige sind bereits eingegangen.
Vor diesem Hintergrund erscheint der Wert eines jeden vitalen Großbaumes wichtiger denn je.
Das steinerne Brückengeländer besitzt zweifellos einen historischen Wert, doch sollten Bäume als gleichrangige Schutzgüter betrachtet werden. Eine gemeinsame Erhaltung sollte also das Ziel sein, da sie nicht nur Lebewesen sind, sondern lebenswichtige Energien für Mensch und Tier, für seine Umwelt besitzen. Sie sind Wasserspeicher, Lebensraum, Sauerstoffspender, Klimaregulator, Feinstaubfilter, Wohlfühlort, Schattenspender – und waren in Einheit mit der Giradetbrücke vor Jahrzehnten gepflanzt worden.
In der Presse wurde u.a. berichtet, der Brunnen sei in Gefahr, während es sich lediglich um das Geländer handelt. Sollte man in diesem Fall nicht die natürliche Lebenszeit des Baumes, die laut Gutachten noch auf 30 bis 40 Jahre geschätzt wird, abwarten, bevor mit der Säge unwiederbringliche Tatsachen geschaffen und Düsseldorf noch ein bisschen „ungrüner“ wird? Bestimmt gibt es  kreative Lösungen, die Respekt vor der Natur und dem Denkmal ausdrücken.
Harald von der Stein vom Netzwerk „Bürger für Bäume“  zum Beispiel hat dazu folgenden Vorschlag: „Das Stück des steinernen Geländers kann man rausnehmen und für 50 Jahre oder mehr ins Stadtmuseum stellen. Kreativität statt Einfallslosigkeit ist geboten.“ Das wäre doch ein Statement, mit dem Düsseldorf ein Zeichen für einen respektvollen Umgang mit der Natur setzen- und zeigen könnte, dass wir nach ELA zu einem Umdenken bereit sind.
Es wäre dankenswert, wenn Sie als Stadtoberhaupt auf eine baumerhaltende Lösung Einfluss nähmen.
Mit vielen Grüßen,
Andrea Vogelgesang
Im Namen der Baumschutzgruppe Düsseldorf
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Heinrichstraße

WIR WOLLEN ABSCHIED NEHMEN – und zwar heute 4.4.2015 um 12.30 Uhr an der HEINRICHSTR./ECKE SYBELSTR.

Die Fällungen werden große Veränderungen nach sich ziehen, nicht nur im Straßenbild, sondern auch bei den Anwohnern dieser stark befahrenen Straße und allen Mnenschen, die hier täglich vorbeikommen.
Eine Abschiedszeremonie: Gedichte und Sprüche lesen etc. kann vielleicht helfen, sich auf die neue Situation einzustellen, soll aber auch ein Zeichen setzen, dass hier keine Straßendeko, sondern lebendige Bäume entfernt werden. Nur so kann man ein Bewusstsein im Umgang mit der Natur stärken, das nicht nur lokal wichtig ist, sondern weltweit. ELA und Niklas waren bestimmt nicht die letzten Stürme mit dieser Wucht. Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel, z.B. dass wir es uns nicht mehr leisten können vitale alte Bäume für Bauvorhaben zu opfern (lokal) und global, die Abholzungen wie in den Regenwäldern oder am Bopsporus etc. endlich zu beenden.
JEDER, DER MAG, IST HEUTE, 4.4. UM 12.30 UHR GERNE EINGELADEN; MITZUMACHEN, MIT VIELLEICHT EINEM EIGENEN KLEINEN BEITRAG – ODER EINFACH NUR STILL, UM DIESEN ALTEN BÄUMEN IEINE HOMMAGE ZU ERWEISEN.

Pressedienst
30 Hybridpappeln an der
Heinrichstraße müssen weichen
Bäume sind nicht mehr verkehrssicher/Weitere 36 Hybridpappeln müssen zurückgeschnitten werden
An der viel befahrenen Heinrichstraße müssen 30 nicht mehr verkehrssi¬chere Hybridpappeln gefällt werden. 36 weitere Hybridpappeln müssen stark zurückgeschnitten werden, um zu vermeiden, dass Menschen und Gegenstände zum Beispiel durch herabstürzende Äste zu Schaden kom¬men. Wie das Gartenamt mitteilt wird mit dem Rückschnitt am Diens¬tag, 7. April, und mit den Fällungen am Donnerstag, 9. April, begonnen. Dadurch kann es zu Verkehrsbehinderungen auf der Heinrichstraße be¬kommen. Fällungen und Schnitt werden durch Fachfirmen vorgenom¬men.

Der Baumgutachter Dr. Lothar Wessolly hatte zuvor die Bäume auf der Heinrichstraße, die durch den Pfingststurm Ela im vergangenen Jahr stark getroffen wurden, begutachtet. Das Gutachten besagt, dass von den noch stehenden 66 Hybridpappeln 30 Stück gefällt werden müssen, da die Bäume nicht mehr verkehrssicher sind. Die restlichen 36 Pappeln können durch einen starken Kronenrückschnitt zunächst erhalten wer¬den. Aus Verkehrssicherheitsgründen fordert das Gutachten auch für die dort stehenden Linden einen individuellen Kronenrückschnitt. Dieser wird nun mit umgesetzt. Das Gartenamt wird in der Folge in Abstim¬mung mit dem Gutachter einen Vorschlag für den Wiederaufbau der Heinrichstraße erarbeiten und am Dienstag, 28. April, in der Bezirksver¬tretung 2 und am Donnerstag, 29. April, in der Bezirksvertretung 6 vor¬stellen.

Hintergrund: Baumbestand Heinrichstraße
Die Heinrichstraße liegt im Düsseldorfer Stadtgebiet Düsseltal, zwischen ARAG Platz und der Graf-Recke-Straße. Sie ist eine exakt in Nord¬west/Südost Richtung verlaufende zweispurige Bundesstraße (B7) beid¬seitig des in nördlicher Richtung fließenden Kittelbaches. Der östliche Teil der Heinrichstraße liegt im Zuständigkeitsbereich der Bezirksver¬tretung 6 und der westliche Teil im Zuständigkeitsbereich der Bezirks¬vertretung 2. Es gibt zwei Haupt-Baumarten auf der Heinrichstraße. Die Silberlinden, die vom ARAG Platz bis zur Sybelstraße stehen und die Hybridpappeln die von der Sybelstraße bis zur Graf-Recke-Straße ste¬hen.

Tag der Erde – ´Eine grüne Stadt für alle` 27. April 2014

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Um den Tag der Erde zu begehen, kann man sich kaum einen besseren Ort vorstellen als das Ökotop Heerdt.

Die öffentliche Grünanlage vor Ort liegt im Bereich  naturnaher Freiräume mit einem Angebot unterschiedlicher Biotopentwicklungszellen (Wald, Wallhecken, Hochstaudenfluren, Magerwiesen, Feuchtbiotope), und Streuobstwiesen mit alten Obstsorten.

Im Nordwesten des Geländes liegen Biotope, die von Menschen nicht mehr betreten werden und Flora und Fauna freie Entfaltungsmöglichkeiten bieten. Es gibt  sechzig Mietergärten, die naturnah bewirtschaftet werden und jeweils  zehn davon formieren sich um sechs Rundlinge.

Unter anderem präsentierte sich auch die Baumschutzgruppe Düsseldorf unter dem Motto ´StadtBÄUME FÜR LEBENSQUALITÄT´. ´Unser Anliegen, Bäume und die Natur zu schützen passt bestens zu den Intentionen des Ökotops,` betonen die Baumschützer.

Wolfgang Olsen betreut als Mitglied der Heerdter Initiative seit vielen Jahren die unterschiedlichsten Projekte am Tag der Erde. Dabei hat er mit Kindern die Erde schon mal  aus Lehm nach plastiziert, als Teil des Sonnensystems dargestellt oder mit schmelzendem Eis, den Kleinen die Situation an den Polkappen vor Augen geführt. In diesem Jahr ließ er die Erde förmlich hochgehen. Die Kinder durften mit Luftballons aus Latex und Kautschuk ihre Wünsche für eine grüne Stadt und die Erde in den Himmel aufsteigen lassen. Auch ein Wunsch der Baumschutzgruppe ging in die Luft. Er war folgendermaßen formuliert: Eine grüne Stadt für alle. Wir wünschen uns, dass keine gesunden Bäume mehr gefällt werden. Mal sehen, wo der Wind die Botschaft hinträgt.

BÄUME PFLANZEN – BÄUME BEWAHREN

Pflanzung einer Esche und einer Hainbuche im Städtischen Rheinpark Golzheim am 11. April 2014 um 10.00 Uhr (auf der Höhe Golzheimer Platz)

 Für die Schüler der Klassen 6d der Hulda-Pankok-Gesamtschule und der 7 nb 2 der Realschule Golzheim fand der Unterricht am letzten Schultag unter freiem Himmel statt. Sie beteiligten sich nämlich im Rheinpark in Golzheim aktiv an der Pflanzung zweier Bäume, die die Baumschutzgruppe Düsseldorf und der Förderverein Wald am Rhein organisiert hatten. Da der 25. April, an dem – als Tag des Baumes -eigentlich gepflanzt wird, in diesem Jahr  in den Osterferien liegt, wurde der Termin ausnahmsweise vorgezogen. Denn die Beteiligung von Schülern ist den Organisatoren ein besonderes Anliegen. ´´Es ist uns wichtig, dass Heranwachsende einen respektvollen Bezug zur Natur entwickeln. Wenn man mit ihnen Bäume pflanzt, leistet man nicht nur einen ökologischen Beitrag, sondern pflanzt sozusagen auch  Achtsamkeit für Bäume in ihr Bewusstsein“, betonen die Baumschützer. Eine Gemeine Esche (fraxinus excelsior)  und eine Hainbuche(Carpinus betulus), die der Baumschutzgruppe im vergangenen Jahr von der Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen, Bärbel Höhn, als Geschenk überreicht worden war, fanden auf der Wiese am Rhein ihr neues Zuhause. Die Jungen und Mädchen bekamen übrigens tatkräftige Unterstützung beim Schaufeln von den OB Kandidaten Miriam Koch (Grüne) und Thomas Geisel (SPD). Zudem las die Baumlyrikerin Birgid Maren Vogel Gedichte und die Schüler referierten über wissenswerte Details der Hainbuche und der Esche, bevor sie naturfreundliche Wünsche in ihre Äste hängten. Dabei zeigte sich, dass sich die Jugendlichen längst der Bedeutung von Bäumen bewusst sind. Eine Schülerin zählte die unverzichtbaren Vorteile auf: Fotosynthese, Wasserspeicher, Aufenthaltsort für Tier und Mensch, Filter und Indikator, Symbiose von Flora und Fauna, Pilzen, Flechten und Mikroorganismen, Frucht- und Medizinlieferant. Und ein Klassenkamerad kommentierte dies mit dem Wunsch: ´´Ich möchte, dass keine Bäume mehr gefällt werden.“

In diesem Sinne betonten die Organisatoren einstimmig: ´´Baumpflanzung ist gut, Baumerhalt ist (noch)besser!“                                                                                                                       

MARTIN LUTHER PLATZ

  Die13 Bäume wurden in den Morgenstunden des 24. Februar 2014 am Martin Luther Platz trotz massiver  Einwände und Bedenken gefällt.

Kurz zuvor hatten noch zwei Protestaktionen vor Ort stattgefunden, am 10.2. (Menschenkette gegen Kettensäge) und am 22.2. (Fünf vor zwölf am Martin Luther Platz)

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In der Stadt werden  immer wieder Fällungen geplant oder durchgeführt, die im Vorfeld wenig transparent gemacht werden. Besonders brisant ist zur Zeit die Situation am Martin-Luther-Platz:

Wegen der geplanten Tiefgaragenerweiterung in den Schadowarkaden sollen 13 alte, satzungsgeschützte Bäume am Martin Luther Platz an der Johanneskirche gefällt werden.

Vor Ort haben wir die betroffenen Bäume mit kenntlich gemacht, um die Öffentlichkeit in ausreichender Weise über das Ausmaß der Folgen zu informieren. Am 22.6.  und am 31.8.2013 waren wir mit Infostand und Unterschriftensammlung aktiv, all dies im Austausch mit Vertretern der Kirche.

Außerdem haben wir uns auch an den Anregungs- und Beschwerdeausschuss der Stadt gewandt und bekamen einen Termin (25.9.2013) im Rathaus. Dabei konnten wir unser Anliegen, den Bau der Tiefgarage zugunsten der 13 satzungsgeschützten Bäume noch einmal zu überdenken,  im großen Plenum persönlich vorbringen. Es wurde nur knapp mit 10:9 Stimmen für den Bau der Tiefgarage gestimmt. Somit ist die Fällung der Bäume am Martin Luther Platz noch nicht vom Tisch.

Am 10.2.2014 fand um 17 Uhr auf dem Martin Luther Platz ein Flashmob statt. Dabei brachten Baumschützer und Vertreter verschiedener Organisationen und NGOs ihren Unmut gegenüber dem nach wie vor geplanten Erweiterungsbau der Tiefgarage zum Ausdruck. Occupy und Robin Wood beteiligten sich mit dem Anbringen von Transparenten. Die Stadt zeigt sich nach wie vor unbeeindruckt:        Trotz mangelnder Gutachten, trotz einer Vielzahl an Gegenstimmen, trotz ausreichend vorhandener Parkplätze in der Innenstadt.

Ohne Worte – Oberbürgermeister bleibt Antwort schuldig

Ohne Transparenz – Stadt entscheidet ohne Bürgerinfo

Ohne Einsicht – Trotz genügend Parkraum sollen für eine Tiefgarage 13 Bäume weichen

Ohne Vorsicht – Der Bau soll trotz Risse im Kirchengemäuer durchgezogen werden

 

Protokoll Beschwerdeausschuss 25.9.2013

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Grüner Brief 

Am 22. November 2012 fand die Podiumsdiskussion „Bürger für Bäume – Bäume für Bürger“ in Düsseldorf statt. Dabei tauschten sich Vertreter verschiedener Initiativen und Umweltverbände aus.  Es diskutierten  Horst Meister (BUND, Landesvorstand NRW),  Hans Dieter Wiesemann (Mitglied im Vorstand des Nabu Lippe, “Teutoburger Wald”), Prof. Klaus Eick (“Wald am Rhein”, Agenda 21), Harald von der Stein (Netzwerk Bürger für Bäume), Thomas Eberhardt-Köster (Stellvertretender Leiter des GartenamtesDüsseldorf) und Andrea Vogelgesang (Sprecherin der Baumschutzgruppe Düsseldorf) unter der Moderation von Michael Brockerhoff (Rheinische Post). Der Fokus lag darauf, eine Lobby für das Lebewesen Baum zu schaffen, das  zunehmend der Wegwerfmentalität  unserer Gesellschaft zum Opfer fällt. Vielmehr sollten der ökologische Wert und die Faszination alter Bäume, die mittlerweile zur generellen Mangelware geworden sind,  in den Blickpunkt rücken. Durch Nachpflanzungen sind sie so schnell nicht zu ersetzen.
Die Anregungen der anwesenden Bürger wurden gesammelt, in einem “Grünen Brief” zusammengefasst und der Umweltdezernentin Helga Stulgies stellvertretend für den Oberbürgermeister Elbers überrreicht
                                

Grüner Brief

Andere Projekte/Termine in der Vergangenheit:

19.11.2013: Beitrag zur Diskussion zur weiteren Planung des Bauabschnitts Köbogen II

11.11.2013: Gespräch mit Vertretern aus der Leitung des Gartenamtes sowie Mitarbeitern des Planungsamtes, Planungs- und des Umweltdezernates (Thema: Paradigmenwechsel – Berücksichtigung des Baumbestandes bei Bauvorhaben)

8. Oktober 2013: Begehung des LVR-Klinikgeländes in Grafenberg (ca. 180 Fällungen wegen Klinikerweiterung geplant)

25.9.2013: Vorsprache im Anregungs- und Beschwerdeausschuss bzgl. der Bäume am Martin-Luther-Platz

15.9.2013: Stand am Weltkindertag

31.08.2013:   Informationsveranstaltung am Martin-Luther-Platz mit Kunstperformance und Musik

17.7.2013: Begehung des Geländes Heerdter Krankenhaus  (ca. 140 Baumfällungen sind wegen Baumaßnahmen geplant, Höherlegung des gesamten Baugeländes)

3.7.2013: Gespräch mit Umweltdezernentin Helga Stulgies, Gartenamtsleiterin Doris Törkel zum Grünen Brief im Nachgang zur Podiumsdiskussion “Bürger für Bäume – Bäume für Bürger” (vom 22.11.2012)

22.6.2013: Protestaktion am Martin-Luther-Platz mit Bündnis90/Die Grünen (Infostand und Unterschriftensammlung)

25.4.2013: Baumpflanzung mit dem Gartenamt im Lantzschen Park

25.3.2013: Pressetermin gemeinsam mit Bündnis90/Die Grünen wegen Baumfällungen, insbesondere einer über 100jährigen Platane, für einen Parkplatz auf dem Gelände der Unikliniken

24.2.2013: Teilnahme am Trauermarsch über den Tausendfüßler mit Protestschild gegen zu viele Baumfällungen in Zusammenhang mit dem Bau des Kö-Bogens

19.12.2012: Protestaktion mit Anbringung großformatiger Transparente mit Hilfe von Robin Wood am Martin-Luther-Platz/Tausendfüßler

22.11.2012: Pressetermin an Giradetbrücke wegen geplanter evtl. Fällung von zwei Kö – Platanen wegen Sanierung des denkmalgeschützten Geländers

22.11.2012: Podiumsdiskussion  “Bürger für Bäume – Bäume für Bürger” mit den Baumexperten: Prof. Dr. Klaus Eick (Wald am Rhein/FachforumII Lokale Agenda), Harald von der Stein (Netzwerk Bürger für Bäume), Horst Meister ( Vorsitzender BUND,  Thomas Eberhard-Köster (Gartenamt), Hans Dieter Wiesemann (Rettet den Teutoburger Wald), Moderation:  Michael Brockerhoff (Rheinische Post)

Oktober 2011: Protest gegen die Schließung der Hofgartenpassage/Zerschneidung des Hofgartens

April 2012:  Baumpflanzung mit dem Gartenamt, der Integrativen Kindertagesstätte Brinkmannstraße und Schulklassen des Grünen Klassenzimmers im Volksgarten
April 2011: Baumpflanzung mit dem Gartenamt und dem Umweltamt im Zoopark

Außerdem haben wir eine Laubkehraktion mit Schülern der Waldorfschule Düsseldorf an einer Kastanie im Diepenpark durchgeführt, um das von der Miniermotte befallene Laub zu entfernen.