Forderungen der Baumschutzgruppe Düsseldorf zum Planfeststellungsverfahren an der Gustav Poensgen Straße:
Mit der Errichtung einer über 4 m hohen Lärmschutzwand im Rahmen der Baumaßnahmen des Rhein-Ruhr-Express (RRX) sind mindestens 55 alte Platanen allein an der Gustav Poensgen Str. in ihrem Erhalt massiv gefährdet, da tief in den Boden reichende Stützpfeiler der geplanten Wand das Wurzelwerk zerstören würden. Ein Vielfaches an Bäumen (die genaue Zahl konnte bedauerlicherweise durch die Bahn auf der Informationsveranstaltung nicht benannt werden) wird im Bereich des Volksgartens und auf der anderen Seite der Bahngleise an der Arminstr. fallen.
Da diese insgesamt 10 km lange und über 4 m hohe Lärmschutzwand offensichtlich durch das ganze Stadtgebiet gehen soll, auch durch den Volksgarten, fordern wir, zudem insbesondere bezüglich der geplanten Gleiserweiterung um 6 m durch das Naherholungsgebiet Volksgarten, so baumerhaltend wie möglich vorzugehen und zudem keinesfalls für einen etwaigen Arbeitsstreifen zur Lagerung oder als Baustellenzufahrt Bäume zu fällen.
Wir warten immer noch auf eine Mitteilung, wie viele Bäume für das Gleis im Volksgarten betroffen wären und wo und in welcher Größenordnung hier Ersatzpflanzungen vorgenommen würden.
Wir fordern die Prüfung von Alternativen: zum einen in Bezug auf den Standort der Lärmschutzwand, denn die größte Lärmminderung wird dort erreicht, wo der Lärm entsteht und nicht etwa 80 Meter oder 100 Meter entfernt. Anstatt also eine Wand direkt an der Gustav Poensgen Str. zu errichten, könnte sie in viel größerer Nähe zum neugebauten Gleis entstehen. Direkt an der Straße brächte sie nämlich nur den Erdgeschosswohnungen und den 1. Etagen Lärmschutz, dies aber auf Kosten von Verschattung und eben einhergehend mit einem massiven Baumverlust. Die Anwohner würden damit einen erheblichen Eingriff in ihre Lebensqualität, Eigentümer in den Zeitwert ihrer Immobilien, erleiden.
Zudem würde in den 2., 3. und 4. und Dach-Etagen die Geräuschbelastung unverändert bleiben und passive Lärmschutzfenster würden benötigt werden.
Darüber hinaus besteht die bislang weder seitens der Stadt noch seitens der Bahn beantwortete Frage, warum kein passiver Lärmschutz durch Schallschutzfenster möglich sein soll, wenn doch andererseits am Konrad-Adenauer-Platz der neu zu gestaltende Platz mauerfrei bleiben soll, angeblich weil die Investoren sonst abgesprungen wären. Es wurde von Seiten der Stadt bereits zugesagt, hier auf eine Lärmschutzwand zu verzichten.
Mit der Bereitschaft zu passivem Lärmschutz durch den Einbau entsprechender Fenster könnten umweltfreundliche Varianten umgesetzt werden und zwar für alle.
Von der Deutschen Bahn angesprochene Ausgleichspflanzungen an anderer Stelle würden keinesfalls die Folgen des Baumverlusts im Stadtgebiet ersetzen.
Zudem fordern wir transparente Zahlen dazu, wie viele Bäume im gesamten Stadtgebiet betroffen sein sollen.
Bedenken Sie zudem die umweltpolitischen Herausforderungen und Dringlichkeiten: Erst kürzlich hat das VG Düsseldorf mit Urteil vom 13.09.2016 einer Klage der deutschen Umwelthilfe (DHU) gegen das Land Nordrhein-Westfalen wegen Überschreitung der Luftqualitätswerte in der Landeshauptstadt Düsseldorf stattgegeben (Az. 3K 7695/15). Aufgrund dieser Entscheidung ist die Bezirksregierung Düsseldorf zur Nachbesserung des Lufthalteplans Düsseldorf verpflichtet. Darin müssen demnach die erforderlichen Maßnahmen zur schnellstmöglichen Einhaltung des Grenzwertes für das gesundheitsschädliche Stickstoffoxid in Düsseldorf enthalten sein.
Unter diesen Voraussetzungen bedarf es bei dem Planfeststellungsverfahren eines verantwortungsvollen Gesamtblicks auf die Situation über rein bauliche Fragen hinaus und dementsprechender Umsetzungen im Sinne des Umweltschutzes, des Gemeinwohls und des Baumschutzes.
Bezirksregierung Düsseldorf
Dezernat 25 (Nahverkehr)
Am Bonneshof 35
40474 Düsseldorf
Betr:. Auslage der Pläne zum Planfeststellungsverfahren RRX
Planfeststellungsabschnitt 2.1 Düsseldorf-Reisholz – Düsseldorf-Wehrhahn
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Namen der Baumschutzgruppe Düsseldorf möchten wir zu den o.g. Plänen folgende Eingabe machen:
mit dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) soll es zu einer Entlastung des Regionalverkehrs mit einer prognostizierten Verlagerung von ca. 31.000 Pkw-Fahrten pro Tag in der gesamten Rhein-Ruhr-Region auf die Schiene kommen. Das könnte theoretisch für die Umwelt von Vorteil sein.
Derzeit erscheint genau das Gegenteil der Fall zu sein, denn die Deutsche Bahn verfolgt bei der Realisierung des anstehenden Lärmschutzes alternativlos die Errichtung von bis zu acht Meter hohen Wänden mitten durch das Stadtgebiet.
Für die jeweiligen Anwohner wie z.B. an der Gustav-Poensgen-Straße hinter dem Hauptbahnhof bedeutet das, demnächst, anstelle auf hundertjährige Platanen zu blicken, jahraus jahrein eine Betonwand vor Augen zu haben.
Aber nicht nur das: 55 alte Platanen sind bei diesem Vorgehen allein an der Gustav Poensgen Str. in ihrem Erhalt massiv gefährdet, da tief in den Boden reichende Stützpfeiler der Wand das Wurzelwerk zerstören würden. Ein Vielfaches an Bäumen (die genaue Zahl konnte bedauerlicherweise durch die Bahn auf der Informationsveranstaltung nicht benannt werden) wird im Bereich des Volksgartens und auf der anderen Seite der Bahngleise an der Arminstr. fallen.
In einem Beitrag von Antenne Düsseldorf wurde vor kurzem geäußert, dass es eine 10 km lange und 4 m hohe Lärmschutzwand im ganzen Stadtgebiet geben solle, d.h. wohl, dass es eine durchgehende Wand auch durch den Volksgarten etc. geben wird. So fordern wir, bezüglich der geplanten Gleiserweiterung um 6 m durch das Naherholungsgebiet Volksgarten, so baumerhaltend wie möglich vorzugehen. Insbesondere für einen etwaigen Arbeitsstreifen zur Lagerung oder als Baustellenzufahrt dürfen aus unserer Sicht keine Bäume fallen.
Wir bitten auch zeitnah um Mitteilung wie viele Bäume für das Gleis im Volksgarten fallen sollen und wo und in welcher Größenordnung hier Ersatzpflanzungen vorgenommen werden sollen.
Die Luftwerte und-zirkulation im Stadtgebiet würden ohne Erwägung von Alternativen deutlich beeinträchtigt. Das kann Düsseldorf mit alarmierend schlechten Luftwerten (Corneliusstraße in unmittelbarer Nähe) und nach einem Verlust von 40 000 Bäumen durch ELA sich nicht leisten.
Erst kürzlich hat das VG Düsseldorf mit Urteil vom 13.09.2016 einer Klage der deutschen Umwelthilfe (DHU) gegen das Land Nordrhein-Westfalen wegen Überschreitung der Luftqualitätswerte in der Landeshauptstadt Düsseldorf stattgegeben (Az. 3K 7695/15). Aufgrund dieser Entscheidung ist die Bezirksregierung Düsseldorf zur Nachbesserung des Lufthalteplans Düsseldorf verpflichtet. Darin müssen demnach die erforderlichen Maßnahmen zur schnellstmöglichen Einhaltung des Grenzwertes für das gesundheitsschädliche Stickstoffoxid in Düsseldorf enthalten sein. Wie sich damit die umfängliche Fällung von Bäumen verträgt, erschließt sich der Baumschutzgruppe in keiner Weise.
Auf den Einwand, dass dies eine Diskrepanz darstelle, antwortete die Deutsche Bahn bei der Offenlegung des Planfeststellungsverfahrens, dass Lärmschutz einen höheren Stellenwert als Klimaschutz habe.
Wir fordern die Prüfung von Alternativen: zum einen in Bezug auf den Standort der Lärmschutzwand, denn die größte Lärmminderung wird dort erreicht, wo der Lärm entsteht und nicht etwa 80 Meter oder 100 Meter entfernt. Anstatt also eine Wand an der Gustav Poensgen Str. zu errichten, könnte sie in viel größerer Nähe zum neugebauten Gleis entstehen.
Direkt an der Straße brächte sie nämlich nur den Erdgeschosswohnungen und den 1. Etagen Lärmschutz, dies aber auf Kosten von Verschattung und eben einhergehend mit einem massiven Baumverlust. Die Anwohner würden damit einen erheblichen Eingriff in ihre Lebensqualität, Eigentümer in den Zeitwert ihrer Immobilien, erleiden.
Zudem würde in den 2., 3. und 4. und Dach-Etagen die Geräuschbelastung unverändert bleiben und passive Lärmschutzfenster würden benötigt werden.
Darüber hinaus besteht die bislang weder seitens der Stadt noch seitens der Bahn beantwortete Frage, warum kein passiver Lärmschutz durch Schallschutzfenster möglich sein soll, wenn doch andererseits am Konrad-Adenauer-Platz der neu zu gestaltende Platz mauerfrei bleiben soll, angeblich weil die Investoren sonst abgesprungen wären. Es wurde von Seiten der Stadt bereits zugesagt, hier auf eine Lärmschutzwand zu verzichten.
Es verwundert sehr, dass die Lärmschutzwand an der GPS angeblich zwingend sein soll, wohingegen sie am KAP schlichtweg entfallen kann.
Mit der Bereitschaft zu passivem Lärmschutz mit dem Einbau entsprechender Fenster könnten umweltfreundliche Varianten umgesetzt werden und zwar für alle.
Von der Deutschen Bahn angesprochene Ausgleichspflanzungen an andere Stelle würden keinesfalls die Folgen des Baumverlusts im Stadtgebiet ersetzen.
Zudem fordern wir transparente Zahlen dazu, wie viele Bäume im gesamten Stadtgebiet betroffen sein werden.
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Vogelgesang
Silvia Droste-Lohmann